23.3.2023: Budenheim ist dem kommunalen Klimapakt beigetreten
Der Budenheimer Klimaschutzmanager Daniel Zabicki hat ein umfangreiches Klimaschutzkonzept für Budenheim geschrieben. Rd. 290 Seiten dick sind das Konzept und dessen Anhang. Das ist die Grundlage künftiger Maßnahmen, darin ist deren Potential ermittelt, gefolgt von Vorschlägen zur Umsetzung. Die Ideensammlung der Bürgerbeteiligung fand darin ebenso ihren Niederschlag wie die Erfahrungen aus anderen Kommunen.
Wer das Werk in die Hand nimmt, merkt, wieviel Wissen und Arbeit darin stecken. Es ist die Voraussetzung zur Umsetzung und zum Zugriff auf diverse Fördertöpfe des Lande und ebnet den Weg zum formalen Beitritt Budenheims zum Kommunalen Klimaschutzpakt des Landes RLP.
Das Konzept erläuterte Zabicki im Rahmen der Ratssitzung am 23.3.23 und es folgte unmittelbar danach der einstimmige Beschluss des Rates zum Beitritt.
Wir freuen uns, dass mit der von uns unterstützten Einstellung des Klimaschutzmanagers in 2020 dem Klimaschutz wieder mehr Bedeutung zukommt.
Mit einem ganzen Maßnahmenbündel wird Klimaschutz in vielen Bereichen des täglichen Lebens auch in Budenheim zur gemeingesellschaftlichen Aufgabe. Und das tut dringend Not, belegt doch der jüngste IPCC Bericht (► hier im mp3 Format zum Anhören, ca. 4 min), wie hoch der Handlungsbedarf ist, denn das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen wird vermutlich bereits 2030 bis 2035 gerissen.
Ein paar der Ausgangszahlen auf Basis 2019: (vor Corona)
Auf Seite 6 steht zu lesen: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien beläuft sich im Bilanzjahr 2019 auf rund 3.300 MWh/a. Der Großteil von 2.700 MWh/a stammt aus Biomasse betriebenen BHKW’s. Die weiteren 600 MWh/a stammen aus PV-Anlagen mit einer Bruttoleistung von 716 kWp. Auf den Gesamtstromverbrauch 2019 bezogen, werden rund 3,8 % der Gesamtstromverbräuche
durch regenerative Energien gedeckt. Der PV-Anteil am Gesamtdeckungsgrad beträgt 0,7 %. Bis Nov. 2022 wurden in Budenheim PV-Anlagen mit einer Bruttoleistung von 1.536 MW installiert, womit rund 1.300 MWh PV-Strom generiert wird und somit der PV-Stromdeckungsgrad auf ca. 1,5 % gestiegen ist. (Bundesweit liegt der Wert bei rd. 10%.)
Das zeigt, es ist in Budenheim sehr viel zu tun. Aber lesen Sie selbst ► Klimaschutzkonzept 2023
Kommunaler Klimapakt kurz erklärt
Das Pariser Klimaschutzabkommen setzt den Rahmen für die erforderlichen Klimaschutzanstrengungen für Deutschland und damit auch für Rheinland-Pfalz. Um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, soll Rheinland-Pfalz bis spätestens 2035-2040 (Zukunftsvertrag 2021-2026) klimaneutral sein.
Um den Ausstoß an Treibhausgasen auf ein neutrales Niveau abzusenken, bedarf es erheblicher Anstrengungen. Auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen müssen Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die nunmehr unvermeidbaren, bereits spürbaren und zukünftig zu erwartenden Klimawandelfolgen ergriffen und umgesetzt werden. Dies geschieht insbesondere auf kommunaler Ebene.
Die Kommunalen Spitzenverbände, der Verband kommunaler Unternehmen, die Energieagentur Rheinland-Pfalz und die Landesregierung, vertreten durch das federführende Klimaschutzministerium einschließlich des Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen, sowie das Wirtschafts- und Innenministerium haben sich daher darauf verständigt, gemeinsam einen Kommunalen Klimapakt (KKP) einzurichten.
Der Kommunale Klimapakt besteht im Kern aus einem gegenseitigen Leistungsversprechen: Die beitretenden Kommunen forcieren ihr Engagement im Klimaschutz und bei der Anpassung an die Klimawandelfolgen und bekennen sich zu den Klimaschutzzielen des Landes.
Im Gegenzug fördert und begleitet die Landesregierung die Kommunen bei der Umsetzung ihrer Maßnahmen mit konkreten und passgenauen Angeboten und Leistungen. Der Kommunale Klimapakt wurde zunächst für die Jahre 2023 und 2024 vereinbart. Anschließend soll der Pakt mit allen Beteiligten fortgeschrieben werden.