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Die 2. Anbindungsbrücke

9. September 2023: Baustopp

Der technische Vorstand der GW, Markus Grieser erläuterte den Stand der Arbeiten an der 2. Anbindungsbrücke.

Die Fachleute der Gemeindewerke haben Prüfungen an den Aufschüttungen Stichproben vorgenommen bzw. vornehmen lassen und festgestellt, dass dort in den Anfahrrampen nicht die Verdichtungen erreicht wurden, die vertraglich vereinbart wurden. Der Gutachter des Auftragnehmers und der Gutachter des Auftraggebers kamen stets zu diametralen Ergebnissen. Immerhin entspricht die Materialmenge rd 4100 LKW Ladungen, wovon jede einzelne exakt dokumentiert wurde, also welches Material wo im Baukörper eingebracht wurde.
Folglich wurde ein Baustopp verhängt und ein gemeinsamer neutraler Gutachter beauftragt. Leider liegt dessen abschließendes Statement noch nicht vor, jedoch wurde wohl mündlich mitgeteilt, dass die Bedenken der Gemeindewerke berechtigt sind. Man muss sich nun auf ein Verfahren einigen, wie denn ein möglicher Schaden, der nicht unbedingt eintreten muss, aber wenn, dann nicht zu Lasten der Gemeindewerke geht. Dies kann entweder in Form einer Garantieverlängerung oder eine Garantiebürgschaft vereinbart werden. Wann der Baustopp aufgehoben wird, konnte noch nicht genau terminiert werden.

Noch im Herbst 2023 soll Brücke eröffnet werden

Das wohl teuerste Bauprojekt in der Geschichte Budenheims soll noch im Herbst 2023 seiner Bestimmung übergeben werden. Aus den in den Anfängen kalkulierten 5,6 Millionen werden wohl rd. 13 Millionen Euro werden, und die bleiben mehrheitlich an der Kommune hängen, denn die Zuschüsse aus Land und Kreis liegen bei rd. 2 Millionen und haben sich damit nur marginal im Verhältnis zu den anfänglich in Aussicht gestellten Fördermitteln von 1,56 Millionen erhöht. Kostentreiber waren neben der Baukosteninflation die Grundstücksaufkäufe und nachträgliche Anforderungen, wonach z.B. das Material für die Aufschüttung der langen Anfahrrampen, weil im Landschaftsschutz- und Überschwemmungebiet gelegen, keinerlei Belastungen (also auch keinen Bauschutt o.ä. enthalten darf.) Auch scheut sich heutzutage kein Bauunternehmen mehr, überall, wo es irgend geht, noch mehr oder weniger berechtigte Nachforderungen zu stellen. Da sitzt man dann schnell in der Zwickmühle, entweder den Forderungen nachzugeben oder den juristischen Streit zu beginnen, der nicht nur teuer ist, sondern unkalkulierbare Verzögerungen der Fertigstellung mit sich bringt. Das alles vor dem Hintergrund, dass das Fachpersonal der Gemeindewerke, unter deren Obhut das Baugeschehen läuft, an sich schon an der Belastungsgrenze arbeitet, bzw. "juristisch" in der kleinen Budenheimer Verwaltung die Expertise für solche Vorhaben schlicht nicht vorhanden ist und man auf teure, externe Hilfe angewiesen ist. 

   

Das ist der Plan.

Der Radweg auf der neuen Brücke wird zum Schildbürgerstreich.

Radweg - offensichtlich nicht so wichtig.

... in der Planung ist der Wurm

Der Radweg sollte eigentlich auf die Nordseite der Brücke, ist im Plan aber auf der Südseite eingezeichnet.

Schon vor Jahren haben wir bei den ersten Besprechungen der Pläne zur neuen Brücke angeregt, den Fuß/Radweg auf die Nordseite der Brücke zu verlegen. Dieses würde nicht nur für die Radler sicherer sein, sondern die Option bewahren, dass zu einem späteren Zeitpunkt der parallel zur Landstraße verlaufende Feldweg zu einem kreuzungsfreien Radweg bis Mombach ausgebaut werden könnte. Damals sagte man uns, dass diese "Details" erst später geplant werden und man das berücksichtigen wolle.

In einer Online-Sondersitzung des Gemeinderats am 30. Juni 2021 unter Leitung des 1. Beigeordneten Andreas Weil wurden weitere Beschlüsse gefasst, damit das Bauvorhaben fortgeführt werden kann. Dabei tauchte erstmals ein Detailplan auf, der den Fuß/Radweg nun doch auf der Südseite der Brücke zeigt. Kommt es so, werden Radler aus Richtung Budenheim gezwungener Maßen zweimal vor einer roten Ampel warten, um in Richtung Mainz fahren zu können. Radler, hingegen, die aus Mainz kommend, z.B. den Feldweg nutzen, müssen die Anbindungsbrücke über zwei Inseln queren um auf den Radweg zu gelangen. Dies wäre ein Gefahrenpunkt erster Ordnung, denn rechtsabbiegenden LKW, die über die Brücke wollen, sind eine stetige Gefahr für Radler, wie man von vielen tödlichen Unfällen weiß, weil LKW-Fahrer die Radler beim Rechtsabbiegen oft genug nicht beachten.

Planer bauen unnötige Gefahrenstellen ein!

Nun trotzdem die Planung so durchzuziehen zeugt von Planern, die anstatt kreuzungsfreie Radwege zu planen, Gefahrenstellen unnötiger Weise in Kauf nehmen. Das ist leider seit Jahrzzehnten die geübte Verkehrsplanung à la Landesbetrieb Mobilität: Autos haben stets Vorrang, Radwege hingegen sind schlecht ausgebaut und haben untergeordnete Priorität, "Radler können ja vor Ampeln warten". "GRÜN" müssen diese eben anfordern und wenn es so ist, eben ein paar Minuten warten, bevor die Fahrt fortgesetzt werden kann. Passiert das mehrfach auf einem Pendlerweg, muss man sich nicht wundern, wenn Ampeln bei Rot gequert werden. Aber dann sind ja die Radler Schuld...

"Aber dass der Weg auf der Südseite liegt, ist ja noch garnicht festgelegt," so die Auskunft vom Planungsbüro während der Sitzung.

Daraufhin stellten wir den ► Antrag zum Gemeinderat am 14.7., wonach der Radweg auf die Nordseite verlegt werden soll.
In der Sitzung vom 14.7. präsentierte dann Herr Grieser, der technische Vorstand der Gemeindewerke, eine Planskizze, in der nun doch die angeblich noch nicht endgültige Planung festgeschrieben wurde. Der Radweg ist und bleibt auf der Südseite. Einem Autofahrer ist das natürlich egal, aber was ein Radler oder Fussgänger an diesem Totpunkt soll, weiß keiner. Mit dem Bus nach Budenheim zurückfahren? Das ist für Fußgänger genauso absurd wie für Radler? Ach ja, die sollen "GRÜN" anfordern und warten--- warten--- endlich auf der anderen Seite, nochmal "GRÜN" anfordern, wieder warten--- warten--- Bis man also endlich weiter kommt, sind 2 Ampelphasen abzuwarten. Ein Affront gegen Radler zu Gunsten der Blechjunkies. So, liebe Planer, wird das nix mit der Mobilitätswende.

Und dabei wurden 2020 nahezu 2 Millionen Pedelecs/e-Bikes in Deutschland  verkauft. Da rollt was auf die Verkehrswegeplaner zu, was sie offensichtlich noch nicht verstanden haben.

 

Der aktuelle Radweg von Budenheim nach Mainz ist eine Zumutung...

Ein Auto fährt die 2,9 km Strecke vom "Rewe Budenheim" bei meistens grünen Ampeln und ohne Verkehrsstau bis zur Abbiegung nach Mombach hinter der Autobahnbrücke in weniger als 3 Minuten. Ein Radler hat durch die Zwangsumwege schon etwas über 3 km zu fahren und braucht 10 Minuten, würde er durch den Wiesenweg (3,7 km) fahren (was ja der Pendlerradweg werden soll) braucht er schon 13 Minuten. Allein an diesem kleinen Stück kann man sehen, wie fehlerhaft die Radwegeplanung in Deutschland ist. Der Begriff Mobilitätswende ist den Planern noch ein Fremdwort und deshalb machen sie immer wieder die gleichen Fehler.

Wer nicht mit dem Rad fährt, sollte sich diese Hindernisfahrt aus Verständnisgründen mal gönnen. Wer die Bingerstraße in Budenheim "überlebt" hat, fährt ab Rewe "Auf der Bein", einer Parallelstraße zur Mainzer Landstraße. Am Ende des Abschnitts vorbei an parkenden Autos geht es noch ein Stück auf Asphalt parallel zum Wäldchenloch, dann bergab wieder ran an die Mainzer Landstraße, nunmehr auf Pflastersteinen. Der kombinierte Fuß/Radweg ist auch hier schon viel zu schmal und entspricht nicht den Anforderungen der EU, die hier mindestens 3,50 m fordert. Ab Schwarzenbergweg wird es richtig gefährlich, denn Radler/Fussgänger (für beide Fahrrichtungen aus und in Richtung Mainz) werden per Gebotsschild gezwungen, auf dem stellenweise nur 1,80 m breiten Weg miteinander auszukommen. Von Mülltonnen auf dem Weg und reichlich Überwuchs im Sommer ganz zu schweigen. Wie schon gesagt, 3,50 m sind vorgeschrieben.

Man radelt parallel zum Dyckerhoffgelände weiter an heute 5 Ein-/Ausfahrten (Wird die Dyckerhoffbebauung kommen, dann sind es noch weitere Ein- und Ausfahrten) zu Gewerbebetrieben / Speditionen bis zur Parkallee und steht dort garantiert vor der roten Ampel. Zwangspause, denn "GRÜN" muss angefordert werden... warten... weiter geht es auf einer merkwürdigen Mischung aus Industrieanbindung (vor der großen Bootshandlung) bis "In den Vierzehn Morgen". Der Radler muss dem tiefen Schwenk ca. 80 m folgen um dann die "Vorfahrt" achtend die Straße zu queren und auf einem Wirtschaftsweg weiter zu radeln. Das gleiche folgt "Am Schwarzen Weg", dort ist der Schwenk noch deutlich tiefer in den Schwarzen Weg hinein...

So geht es bis unter die Autobahnbrücke gefolgt von der Einmündung nach Mombach, die auch rege vom Autoverkehr genutzt wird. Ein weiterer Gefahrenpunkt.

Falsche Beschilderung

zu schmaler Weg